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Meningitis: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

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Redaktion

  • almeda GmbH

Qualitätssicherung

  • Dr. med. Madeleine Zinser (Ärztin, Content Fleet GmbH)

Eine Meningitis ist eine meist infektionsbedingte Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute. Verursacht wird eine solche Hirnhautentzündung in erster Linie durch Viren und Bakterien. Das vielleicht bekannteste Beispiel ist die durch ein Virus ausgelöste Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Auch Bakterien sowie bestimmte Pilze oder Parasiten können zu einer Meningitis führen. Bakterielle Meningitiden verlaufen in der Regel schwerwiegender.

Auf einem Blick:

  • Symptome: Eine Meningitis beginnt meist grippeähnlich mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Schläfrigkeit und schmerzhafter Nackensteifigkeit. Auch Übelkeit und Erbrechen, Bewusstseinstrübungen, Verwirrung, neurologische Ausfälle und Krampfanfälle können vorkommen. Säuglinge und Kleinkinder zeigen unspezifische Meningitis-Symptome, was die Diagnosestellung erschwert.
  • Ursachen: Auslöser der Hirnhautentzündung sind meistens Viren wie FSME-Viren, Coxsackie-Viren und Herpesviren. Eine bakterielle Meningitis, zum Beispiel ausgelöst durch Pneumokokken, Meningokokken oder Listerien, ist seltener. Manchmal hat eine Meningitis auch andere Ursachen, etwa Krebserkrankungen oder Autoimmunerkrankungen.
  • Verlauf: Eine virale Meningitis verläuft bei intakter Immunabwehr in der Regel milder und heilt von selbst aus. Die bakterielle Meningitis hingegen nimmt häufiger einen schwereren Verlauf. Unbehandelt endet sie in vielen Fällen tödlich. 
  • Diagnostik: Zusätzlich zu einer körperlichen Untersuchung und Blutuntersuchung wird Nervenwasser entnommen und analysiert (Liquorpunktion). Außerdem können als bildgebende Verfahren eine Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (MRT) zum Einsatz kommen.
  • Therapie: Bei viraler Meningitis werden Fieber und Schmerzen symptomatisch behandelt. Bei Bedarf erhalten Erkrankte virushemmende Medikamente. Handelt es sich um eine bakterielle Meningitis, werden Antibiotika und eventuell Kortison eingesetzt.
  • Vorsorge: Gegen einige Erreger der bakteriellen Meningitis, zum Beispiel die Meningokokken, gibt es Impfstoffe. Vor allem für Kleinkinder wird die Impfung gegen bestimmte Erregertypen empfohlen. Darüber hinaus kann die Impfung gegen das FSME-Virus davor schützen, an einer Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu erkranken.

Was ist eine Meningitis?

Eine Meningitis oder Hirnhautentzündung ist eine zumeist akute Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute (Meningen), also der Bindegewebsschichten, die das zentrale Nervensystem umschließen. Die Meningitis kann bei Menschen aller Altersgruppen auftreten. Ist neben Hirn- und Rückenmarkshäuten auch das Gehirn selbst – medizinisch als Enzephalon bezeichnet – betroffen, sprechen Fachleute von einer Meningoenzephalitis. Bekanntestes Beispiel dafür ist die durch das FSME-Virus ausgelöste Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Auslöser der Erkrankung sind in den meisten Fällen Viren. Um den gefährlicheren bakteriellen Typus auszuschließen, ist bei Verdacht auf Meningitis umgehend eine ärztliche Untersuchung erforderlich.

Wie viele Menschen erkranken an Meningitis?

In Deutschland ist die Verbreitung der Meningitis seit 2004 rückläufig, was vor allem durch neu verfügbare Impfstoffe gegen bakterielle Formen begründet wird. Die virale Meningitis kommt in den hiesigen Breitengraden mit jährlich etwa 30 Fällen pro 100.000 Menschen häufiger vor als die bakterielle Form, bei der es 0,5 bis vier Fälle pro 100.000 Personen im Jahr sind. 

Welche Symptome verursacht eine Meningitis?

Sowohl bakterielle als auch virale Hirnhautentzündungen ähneln in ihrer anfänglichen Symptomatik oft einem grippalen Infekt. Typischerweise treten Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie ein generelles Unwohlsein auf. Weitere Symptome im Verlauf einer Meningitis sind bei älteren Kindern und Erwachsenen:

  • Nackensteifigkeit, 
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Licht- und Lärmempfindlichkeit, 
  • eine gesteigerte Berührungs- und Temperaturempfindlichkeit der Haut. 

Schläfrigkeit und Verwirrtheit können ebenfalls im Rahmen einer Meningitis auftreten. Weitere mögliche neurologische Auffälligkeiten sind Unruhe, Benommenheit sowie Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit. 

Hautveränderungen wie zum Beispiel Ausschlag treten insbesondere bei bakteriellen Auslösern auf und können ein Hinweis auf den genauen Erreger der Meningitis sein.

Meningitis-Symptome: Unterschiede zwischen Kindern und Erwachsenen

Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Symptome einer Meningitis oft weniger eindeutig. Sie bekommen möglicherweise Fieber, leiden unter Erbrechen, Reizbarkeit und Schläfrigkeit, verweigern die Nahrung und weinen viel. Im Gegensatz zu älteren Kindern und Erwachsenen zeigen die meisten Neugeborenen und Kleinkinder keine Nackensteifigkeit. 

Da die Schädelknochen von Säuglingen und Kleinkindern noch nicht vollständig zusammengewachsen sind, kann eine weitere Besonderheit auftreten: Wenn sich die Meningitis verschlimmert, können sich die weichen Stellen zwischen den Schädelknochen, die sogenannten Fontanellen, wegen des erhöhten Drucks im Schädel nach oben wölben. 

Bei Menschen im Seniorenalter kommt es möglicherweise weder zu Fieber noch zu Nackensteifigkeit. Stattdessen können frühzeitig unspezifische Symptome wie Verwirrtheit oder eine Beeinträchtigung des Bewusstseins auftreten. 

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Welche Ursachen hat eine Meningitis?

Die häufigste Ursache der Meningitis sind Viren, die Zweithäufigste Bakterien. Die virale Meningitis verläuft meist milder als die bakterielle Meningitis und heilt in der Regel von selbst aus. Es gibt jedoch auch virale Meningitiden, die akut verlaufen und einer sofortigen Behandlung bedürfen. Die bakterielle Meningitis verläuft in den meisten Fällen schwerer und endet unbehandelt häufig innerhalb weniger Tage tödlich. 
In manchen Fällen lassen sich bei einer Meningitis keine Erreger nachweisen, Fachleute sprechen dann von einer nicht infektiösen Meningitis. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Hirnhautentzündung durch Autoimmunerkrankungen bedingt ist. Je nach Erreger sind der Verdacht auf Hirnhautentzündung, die nachgewiesene Erkrankung und der Tod durch Meningitis in Deutschland meldepflichtig.
 

Virale Meningitis

Auslöser der viralen Meningitis können unterschiedliche Viren sein. Dazu zählen insbesondere durch Schmier- und Tröpfcheninfektion übertragene Enteroviren wie ECHO-Viren und Coxsackie-Viren. Auch Herpesviren sind ein möglicher Auslöser der viralen Meningitis. Bevor dagegen geimpft wurde, war das Mumpsvirus ebenfalls ein häufiger Erreger viraler Hirnhautentzündungen. Auch bei einer Grippe, die durch Influenzaviren verursacht wird, lässt sich häufig eine leichte Begleitmeningitis feststellen.

Bakterielle Meningitis

Bakterien sind nach Viren die zweithäufigsten Auslöser einer Hirnhautentzündung. Die bakterielle Meningitis wird weiter unterteilt in die eitrige und nicht eitrige Form. Eine eitrige Meningitis wird in vielen Fällen durch Pneumokokken oder Meningokokken verursacht. Auch Listerien können eine eitrige Meningitis hervorrufen. Diese Bakterien kommen in tierischen Produkten wie Fleischerzeugnissen, Fisch, Milch und Milchprodukten wie Käse vor. Menschen mit einem gesunden Immunsystem zeigen bei einer Infektion mit Listerien keine Symptome. Bei Neugeborenen, älteren Menschen und immungeschwächten Personen kann sich eine Hirnhautentzündung oder eine Sepsis, im alltagssprachlichen Gebrauch als Blutvergiftung bezeichnet, entwickeln.

Die Bedeutung von Haemophilus influenzae Typ B (Hib) als Erreger bakterieller eitriger Hirnhautentzündungen bei Neugeborenen und Säuglingen hat durch die Routineimpfung gegen Hib stark abgenommen. Häufigster bakterieller Erreger einer Meningitis in den ersten Lebensmonaten ist nach wie vor ein Bakterium, das bei Mensch und Tier zur normalen Darm- und Genitalflora gehört: Streptococcus agalactiae.

Zu den durch atypische Bakterien hervorgerufenen, nicht eitrigen Meningitiden gehören die tuberkulöse Meningitis und die Meningitis durch Borrelien.

Altersabhängige Unterschiede im Erregerspektrum der bakteriellen Meningitis

Unterschiede zwischen den Altersgruppen gibt es auch bei den Erregern, die eine bakterielle Meningitis verursachen: So sind zum Beispiel bei Kleinkindern und älteren Menschen über 50 Jahren meist Pneumokokken die Auslöser einer Hirnhautentzündung. Dagegen tritt eine Meningokokken-Meningitis vor allem bei Kleinkindern bis zum zweiten Lebensjahr sowie Jugendlichen auf. Eine Hirnhautentzündung durch Hib wird ebenfalls vor allem in den ersten beiden Lebensjahren beobachtet. Die Einführung einer entsprechenden Impfung hatte jedoch einen starken Rückgang der Infektionszahlen zur Folge.

Wie kommen die Meningitis-Erreger in den Körper?

Bei einer bakteriellen Meningitis handelt es sich oft nicht um eine Neu- beziehungsweise Erstinfektion: Die ursächlichen Bakterien siedeln manchmal schon länger symptomlos im Nasen-Rachen-Raum oder stammen aus einem Infektionsherd in anderen Bereichen des Körpers. Ein solcher Infektionsherd kann beispielsweise eine eitrige Mittelohrentzündung, eine Nasennebenhöhlenentzündung, eine eiternde Zahnwurzel oder eine Lungenentzündung sein. Unter anderem über den Blutweg können die Keime in die Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor cerebrospinalis) gelangen und die begrenzenden Hirnhäute befallen. Eine bereits bestehende Immunschwäche, beispielsweise infolge einer fehlenden Milz oder eines Diabetes mellitus begünstigt eine solche Entwicklung unter Umständen.

Neben dem Blutweg ist auch eine direkte Wanderung der Erreger von anatomisch nahen Infektionsherden, etwa aus den Nasennebenhöhlen oder dem Mittelohr, in den Liquorraum und die Hirnhäute möglich. Außerdem können Verletzungen, die einen Zugang zum normalerweise geschlossenen Liquorsystem schaffen, etwa ein Schädelbasisbruch oder ein hirnchirurgischer Eingriff, zur Wanderung von Bakterien führen.

Sonstige Ursachen für eine Meningitis

Weitere mögliche Erreger einer Hirnhautentzündung sind – insbesondere bei immungeschwächten Menschen – Pilze und Parasiten.

Darüber hinaus kann manchmal auch kein ursächlicher Erreger festgestellt werden. Eine solche nicht infektiöse Meningitis kann unter anderem durch eine Reaktion auf verschiedene Medikamente, durch Giftstoffe, Autoimmunerkrankungen oder Tumorerkrankungen bedingt sein.

Verbreitung der bakteriellen Meningitis weltweit

In einigen Regionen der Welt ist das Risiko für eine bakterielle Meningitis erheblich höher als in Deutschland. In den vergangenen Jahrzehnten traten saisonale Epidemien vor allem im asiatischen Raum sowie dem sogenannten Meningitis-Gürtel auf. Der Meningitis-Gürtel zieht sich oberhalb des Äquators von der westafrikanischen Küste bis in den Osten des Kontinents. Bei Reisen in entsprechende Länder ist eine Impfung gegen die dort vorherrschenden Meningokokken-Stämme dringend angezeigt.

Wie verläuft eine Meningitis?

Der Verlauf einer Meningitis hängt mit der Ursache der Erkrankung, dem Alter der betroffenen Person und dem Immunsystem zusammen. Durch Viren oder Medikamente ausgelöste Meningitiden nehmen in der Regel einen milden Verlauf und klingen oft ohne spezifische Behandlung von selbst ab.

Im Gegensatz dazu sind die Symptome bei einer bakteriellen Meningitis meist deutlich stärker. Der Gesundheitszustand eines betroffenen erwachsenen Menschen kann sich innerhalb kurzer Zeit dramatisch verschlechtern und ein intensivmedizinisches Eingreifen erforderlich machen. Die Prognose zur Genesung hängt von einem schnellen Therapiestart ab. Darüber hinaus kann es zu einer Sepsis (Blutvergiftung) oder erhöhtem Hirndruck kommen.

Meningitis: Inkubationszeit und Ansteckungsgefahr

Die Inkubationszeit, also die Zeitspanne zwischen der Infektion und dem Auftreten von Symptomen, variiert je nach Ursache der Meningitis. Ob eine Meningitis ansteckend ist, hängt von ihrem Auslöser ab.

  • Bei einer bakteriellen Meningitis beträgt die Inkubationszeit in der Regel zwei bis vier Tage, in seltenen Fällen bis zu zehn Tage. Diese Form der Meningitis kann ansteckend sein: Sind Meningokokken die Auslöser, besteht bis zu sieben Tage vor Einsetzen der ersten Krankheitssymptome Ansteckungsgefahr. Wird eine Behandlung mit Antibiotika begonnen und schlägt an, sind die Betroffenen in der Regel 24 Stunden später nicht mehr infektiös.
  • Für die tuberkulöse Meningitis kann die Inkubationszeit mehrere Wochen bis hin zu Monaten betragen. Die Tuberkulose-Erreger können über Aerosole an andere Menschen weitergegeben werden. Bei Ansteckung können diese eine Tuberkulose-Erkrankung entwickeln, in der Regel jedoch keine Meningitis.
  • Bei einer viralen Meningitis beträgt die Inkubationszeit zwischen zwei und 14 Tagen. Zwar werden die Viren durch Tröpfchen- oder Schmierinfektionen an andere Menschen übertragen, die Wahrscheinlichkeit, dass diese anschließend ebenfalls eine Meningitis entwickeln, ist jedoch gering.

Diagnostik: Welche Untersuchungen gibt es?

Neben der Erhebung der Krankengeschichte, der Anamnese und einer körperlichen Untersuchung, stehen eine Blutuntersuchung und die Untersuchung des Nervenwassers im Zentrum der Diagnosefindung.

Bei der körperlichen Untersuchung werden spezielle Techniken eingesetzt, die unter anderem dem Nachweis einer Meningitis dienen:

  • Lasègue-Zeichen: Bei diesem Test liegt die betroffene Person auf dem Rücken. Eine medizinische Fachkraft hebt ein Bein der Patientin oder des Patienten an und beugt es in der Hüfte. Kommt es dabei zu Dehnungsschmerzen im Rücken, Gesäß oder Bein, gilt der Test als positiv. 
  • Brudzinski-Zeichen: Hierbei wird der Kopf der auf dem Rücken liegenden Person passiv nach vorn gebeugt. Lässt sich dadurch eine reflexhafte Bewegung von Knie- und Hüftgelenk auslösen, wird dies als positives Testergebnis gewertet. 
  • Kernig-Zeichen: Die betroffene Person liegt flach auf dem Rücken. Eine zweite Person beugt daraufhin ein Bein der betroffenen Person, sodass 90-Grad-Winkel in Hüft- und Kniegelenk entstehen. Dann versucht sie, das Kniegelenk bei gebeugter Hüfte zu strecken. Ist diese Beinstreckung schmerzhaft, könnte eine Meningitis vorliegen.

Bei einem Verdacht auf Meningitis gilt es, schnellstmöglich eine bakterielle Meningitis nachzuweisen beziehungsweise auszuschließen. Unmittelbar nach der körperlichen Untersuchung wird in der Regel mittels einer Hohlnadel Nervenwasser (Liquor) aus dem Wirbelkanal in Höhe des Beckenkamms entnommen (Lumbalpunktion). Bei Menschen mit bestimmten neurologischen Störungen wird zuvor mittels Computertomografie (CT) abgeklärt, ob eine Lumbalpunktion risikoarm möglich ist. Dabei erhärtet oft schon eine eitrig-trübe Färbung des Liquors den Verdacht auf eine bakterielle Meningitis. Für eine endgültige Diagnose und die Spezifizierung des verantwortlichen Erregers sind weiterführende Analysen des Liquors erforderlich. Im Zuge dessen werden verschiedene Laboruntersuchungen durchgeführt.

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Wichtig ist, die erste Blutprobe und nach Möglichkeit auch die Liquorprobe vor dem Start einer Therapie mit Antibiotika zu entnehmen. Anderenfalls könnten in den Proben befindliche Bakterien durch das Antibiotikum bereits abgetötet sein, was den Befund verfälschen würde. Auf keinen Fall darf aber der Beginn der Antibiotikagabe verzögert werden.

Bei etwa 20 Prozent aller bakteriellen Meningitiden findet sich ein ursächlicher Infektionsherd an einer anderen Stelle des Körpers. Infrage kommen die Nasennebenhöhlen, das Mittelohr und das Herz.

Um den Zustand des Gehirns genauer zu erfassen, können mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) oder CT Aufnahmen des Schädelinneren angefertigt werden.

Therapie: Wie wird eine Meningitis behandelt?

Häufig bedarf eine virale Meningitis keiner spezifischen Behandlung und heilt von selbst aus. Eine unterstützende Behandlung der Symptome mit Schmerzmitteln, entzündungshemmenden Medikamenten und ausreichender Flüssigkeitszufuhr unterstützt den Heilungsprozess. Bestimmte Erreger einer viralen Meningitis können jedoch auch den Einsatz weiterer Medikamente, beispielsweise antiviraler Mittel, erfordern.

Gilt eine bakterielle Meningitis als gesichert beziehungsweise nicht als ausreichend ausgeschlossen, wird schnellstmöglich die Behandlung mit Antibiotika und Kortison eingeleitet. Der Erfolg der Therapie hängt hier von einem möglichst frühzeitigen Beginn ab. Die Wahl des Antibiotikums hängt von dem Erreger und dem Alter des betroffenen Menschen ab. Bei einem (noch) unbekannten Erreger wird ein Antibiotikum beziehungsweise eine Antibiotikakombination gewählt, die das infrage kommende Erregerspektrum möglichst breit abdeckt.

Verursachen Pilze oder Parasiten die Meningitis, wird mit entsprechenden Medikamenten behandelt. Oft ist hier jedoch bedeutsamer, eine eventuell bestehende Immunschwäche zu bessern. Eine nicht infektiöse Meningitis klingt ab, wenn die ursächliche Grunderkrankung erfolgreich behandelt wird.

Welche Folgeerkrankungen können auftreten?

Trotz effektiver Antibiotika und intensivmedizinischer Begleitmaßnahmen stellt eine eitrige bakterielle Meningitis nach wie vor eine große medizinische Herausforderung dar, die in schlimmen Fällen zum Tod der Betroffenen führen kann. Bei einigen Menschen treten nach einer bakteriellen Meningitis bleibende neurologische Schäden auf. Dazu gehören zum Beispiel Hör- und Konzentrationsstörungen, kognitive Defizite und psychologische Auffälligkeiten, Krampfanfälle und Lähmungserscheinungen. Auch das Risiko für eine Epilepsie ist bei Menschen mit überstandener bakterieller Meningitis erhöht.

Eine besonders schwer zu behandelnde Akutkomplikation ist das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom. Dabei handelt es sich um einen septischen Schockzustand mit Funktionsversagen der Nebennieren, der überwiegend nach einer Meningokokken-Meningitis auftritt. Das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom kann tödlich verlaufen. 

Baby auf dem Arm seiner Mutter bekommt eine Impfung gegen Meningitis-Erreger.

Zum Schutz vor Meningitis empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) Impfungen gegen verschiedene Meningokokken-Stämme, Pneumokokken sowie Hib bei Säuglingen.

Wie kann man einer Meningitis vorbeugen?

Gegen einige bakterielle und virale Erreger von Hirnhautentzündungen gibt es Schutzimpfungen, etwa gegen verschiedene Meningokokken-Stämme, Pneumokokken sowie Hib und das FSME-Virus. 

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung gegen Meningokokken B und C bei Säuglingen im Alter von zwölf Monaten. Menschen mit einem schwachen Immunsystem wird zur Impfung gegen die Serogruppen A, C, W, Y und B geraten. Darüber hinaus wird die Impfung gegen Pneumokokken standardmäßig für alle Säuglinge ab dem Alter von zwei Monaten empfohlen.

Bei engem Kontakt zu Menschen, die akut an einer Meningokokken-Meningitis erkrankt sind, beispielsweise im Haushalt oder in Schulen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen, sollte zusätzlich und möglichst zeitnah ein Antibiotikum eingenommen werden, um einer Infektion vorzubeugen (Chemoprophylaxe).

Kostenübernahme bei Impfungen

Barmer-Mitglieder erhalten die Meningokokken-B-Impfung bis zum 18. Geburtstag sowie sämtliche von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen kostenlos. Außerdem bekommen Sie als Barmer-Mitglied die Kosten für Reiseschutzimpfungen, beispielsweise bei Reisen in FSME-Risikogebiete, in voller Höhe erstattet.

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Literatur

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